Als ich bei der abendlichen Novellenlektüre beim Wort herumvagieren kurz kindisch kichern mußte, wurde ich des kleinen infantilen Plagegeistes gewahr, der sich unbemerkt in die gute Stube geschlichen hatte, zu Füßen des Ohrensessels fläzte, dort kindlich belustigt an dessen Zierrat herumnestelte und mich so von ernstlicher Beschäftigung mit der Novelle abhielt. Sogleich schickte ich ihn mit bösem Schimpf nach draußen; er würde schon noch lernen, daß es sich bei herumvagieren lediglich um ein Synonym für umherziehen handelt. Damit tat ich ihm allerdings ganz und gar Unrecht, wie ich einige Seiten später bemerkte: als Eichendorff seinen Taugenichts dann „an lustigen Städten und Dörfern vorbei gen Italien“ hinunterziehen ließ. Der alte Hammel!
(Wer hätte gedacht, daß die doppeldeutige Phrase „gen Italien“ schon mindestens 190 Jahre alt ist? Die Suche im Deutschen Textarchiv zeigt: Eichendorffs Aus dem Leben eines Taugenichts aus dem Jahre 1826 ist tatsächlich die erste Quelle dieser kleinen Schweinigelei.)