Ein übergewichtiger, ungesund schwitzender und gelblich schimmernder wie auch fettig glänzender Mann mit schütterem grauem, licht werdendem Haar (Typ französisch gekleideter Bildungsbürger) klappt im Fahrradbereich des S-Bahnabteils neben einer Rollstuhlfahrerin gesetzteren Alters einen Sitz herunter, sinkt angestrengt preßschnaufend auf diesen nieder und barmt mit froschkönighafter Stimme und hervortretenden Augen: „Ich kann des net, des Stehn. Da krieg ich Kopfschmerzen!“ Worauf die Rollstuhlfahrerin in stiller Größe sanft erwidert: „Jaja, so hat jeder sein Päckchen zu tragen.“
(Hören manche ZeitgenossInnen dieses kurze Geschichtlein und bekommen mitgeteilt, daß es sich um eine wahre Begebenheit handelt, möchten sie sofort ausrufen: „Realsatire! Realsatire!“ Nur: Die Realsatire ist das Einhorn der Humortheorie – bei vielen Leuten sie sich vorzustellen sehr beliebt, existieren allerdings tut und tut sie einfach nicht; und schon gar nicht ihre photogeshoppte Magazincoverschwester, die Realsatire pur.)