«Ich küsse deine Augen!»
«Die zuen oder aufen? oˍO
Weil wenn die aufen, dann bin ich raus. Da kriegst du ja sofort Bindehautentzündung. So wie die jungen Japaner_innen, die 2013 das sogenannte Eye Ball Licking praktizierten.»
«Diese Geschichte stimmt ja gar nicht, sie hat sich als Hoax herausgestellt.»
«Und selbst wenn – Bindehautentzündung kriegst du bestimmt, wenn du dir in den Augen rumzüngeln lässt! Und wenn du sie dann hast, behauptet alle Welt wieder, du hättest Fäkalbakterien ins Auge gekriegt und hält dich für einen kranken Perversling. Da sagst du dann auch nicht einfach: ‹He, das stimmt ja gar nicht! Die hab’ ich, weil mich so ’n Typ in die Augen geküsst hat!›»
«Was für ein Schmarrn! Bindehautentzündung kann man doch von allem möglichen bekommen. Da langt’s doch schon, wenn man sich vor dem Zubettgehen mal die Augen reibt und vorher vergessen hat, sich 30 Sekunden lang die Hände zu waschen. Die Bakterien bockt’s dann voll an, wenn man die Augen die ganze Nacht geschlossen hat und sie vermehren sich in der warmen Feuchte wie PU-Schaum.»
«Ja natürlich. Aber sag das mal ‹den Leuten›! Die tuscheln doch dann sofort nichts wie: ‹Hehe, wieder beim Facesitting den Stuhl gemacht und dabei zu genau ‹reingeschaut› hehe›. Außerdem vermehrt sich PU-Schaum nicht, sondern dehnt sich aus.»
«Das war ja auch nur so eine Metapher.»
«Aha, aber nur eine sehr schlechte. Es ist ja nicht so, dass du am nächsten Morgen aufwachst und durch die ganzen vermehrten Bakterien nicht mehr durchsiehst und ein mit Bakterienschaum ausgespritztes Auge hast.»
«Oh man, jetzt nimm halt nicht immer alles so genau – es war ja auch als Kompliment gedacht!»
«Dass ich PU-aufgeschäumte Augen hab’ in der Früh?»
«Uff… nein! Dass ich deine Augen küsse!»
«Ja, danke. Und ich versuche die ganze Zeit, dir zu erklären, dass ich das voll eklig finde!»
«Es ist ja auch nur eine Metapher für deine wunderschönen Augen!»
«Ach, eine Metapher also wieder… Und… wie kommst du von den schönen Augen zum Augenabschlabbern?»
«Naja, sie sind halt so schön, dass ich sie küssen würde.»
«So so, und würdest du auch meine Haare küssen? Die gefallen dir doch auch ganz gut.»
«Aber nein! Da hätt ich ja hinterher welche im Mund, und wenn man die in den Rachen kriegt, kriegt man sie ja nie wieder raus.»
«Und würdest du meinen, wie du letztens sagtest: Superarsch küssen, so mitten rein?»
«Wuäh! Willst du, dass ich Durchfall krieg’? Außerdem will ich die Haare auch nicht im Rachen haben…»
«Aber meine Augen küssen wollen!»
«Aber das hab’ ich doch nur so gesagt!»
«Ach! ‹Nur so gesagt› hat er das Kompliment also! Willst du mich eigentlich verarschen?»
«Jetzt fang nicht wieder mit dem Arschthema an!»
… Hier soll die Kolportage dieses Dialogs nun, obzwar er noch eine ganze Weile so weiterging, enden, denn diese beiden hält ja kein Mensch aus. Wenn Sie mich fragen, sollten sie sich jeweils nach jemand andrem umschauen, denn mit ihnen prallen ja W e l t e n aufeinander. Wünschen wir ihnen das Beste!