Kurvendiskussion

2 Stunden Kurvendiskussion im Radio – wer würde hören? Achtung: Es könnte kontrovers werden! Hier ein Teaser:

«Das leiten Sie falsch ab!»
«Stimmt gar nicht!»
«Das leiten Sie sofort zurück!»
«Nein!»
«Soll ich Ihnen eine aufleiten?»
«Wenn ich Sie aufleiten würde, käme die Fläche von drei Fußballfeldern raus!»
«Und bei Ihnen die vom Saarland!»
«Der Unfug hier steigt ja stetig an, Sie Quadratdepp!»
«Mein Hund heißt übrigens Hyperbell.»
[beide tränenlachen]
«Haben Sie übrigens schon meine drei Kosinen kennengelernt?»
[der Rest soll nicht mehr dokumentiert werden, das Niveau schmirgelt asymptotisch gegen Null]

Wer würde hören?

Happy Birthday, Jesus!

Mit der Ecclesia Neumarkt gingen neulich die religiösen Gefühle durch und benedeiend wünschte sie dem Gesalbten in euphorischer Entrückung: «Happy Birthday Jesus».

Ja bummsnocheins!, da wollte ich freilich auch nicht anstehen und frohlockte engelsgleich: «Wie schön, dass Du geboren bist, wir hätten Dich sonst sehr vermisst!»

Almabtrieb

Hättest du mich getroffen, wie ich Alm abtrieb!

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Der Milchbetrieb im Tiroler Sellraintal, der ist übrigens meine Almabtrieb mater.

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In den Filtern der Klimaanlage meines Ferienhauses im Tiroler Oberland war wieder jede Menge Almabrieb.

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Politische Willensbekundung

14.10.2018 – Zu vorgerückter Stunde eines Wahltages: Wenn man auf dem Wahlzettel statt eines Kreuzes einen Penis in den Kreis macht, ist der Wahlzettel selbst dann ungültig, wenn sich alles ordnungsgemäß im Kreis abspielt und höchstens ein klein wenig auskragt, wie Kreuze das eben auch tun? Wenn ja, hielte ich das für einen Skandal: Immerhin wäre es ein klares Zeichen politischer Willensbekundung – nämlich dass man diese oder jene Partei möglichst stark in ein Parlament ficken will.

Außerdem stelle man sich vor, dass Leute neben dem freshen Topbrüller «In der Wahlkabine mach ich erstmal drei Kreuze, ey» auch mal den kinky Superbringer «In der Wahlkabine mach ich erstmal drei Penisse, ey» raushauen könnten. Mithin dürfte die Penisfreigabe für Stimmzettel viele Jungwähler_innen in die Kabinen locken, die nach dem Schulabschluss nur noch apathisch mit glasigen Augen in der Gegend herumstehen und nicht mehr wissen, wo sie Penisse hinmalen sollen bzw. können, diese Kulturtechnik darüber schließlich ganz verlernen und, jedes Lebenssinnes beraubt, schlußendlich irgendwo ins Wasser gehen.

Die Aussicht, alle vier/fünf Jahre ein demokratieoffizielles Dokument per Penis ausfüllen zu dürfen, kann es einen stärkeren Lebenssinn geben?

(Offenlegung: Vorhin auf einer Lesung Heinz Strunks gewesen. Und wo der in einer Tour, und zwar mittlerweile doch etwas abgegriffen, von juvenilen exzessiven Zwangswichsern schreibt, sei mir einmal ein Beitrag über juvenile Zwangspenismaler gestattet.)

Rate My Poo

Schön wäre es, gerade jetzt zum Jahreswechsel, wenn es die Website ratemypoo.com noch gäbe. Sie war ein Ableger der Ekelcontentsite rotten.com; man konnte dort Fotos seines Stuhls hochladen und von den Besucher_innen der Seite bewerten lassen.

So um 2000 herum entdeckten wir das. Damals, als das Internet noch sehr viel stärker in einzelne Sites parzelliert war. Gleich ein Bookmark gesetzt, hehe, und dann für ein paar Tage lang über die verschiedensten Kacken gelacht. Freilich ohne zu bewerten und just 4 the lulz.

Leider gibt es mittlerweile weder Rotten.com noch Rate My Poo. Aber gerade Rate My Poo eignete sich doch hervorragend für Social Media: Angemeldet, Profil- und Headerkacke hochgeladen und dann fröhlich jeden Schiss per Foto geuppet. Likeorgel wie hier bei FB und evtl noch ein 10er-Bewertungssystem mit 6,5-Option. Drunterkot… Quatsch: Drunterkommentare ausdrücklich erwünscht.

Und warum wäre das gerade zum Jahreswechsel schön? Na weil man sich jetzt, «zwischen den Jahren», einen vom Algorithmus zusammengestellten Rückblick mit den schönsten Scheißen des Jahres anschauen könnte (freilich mit dieser grauenvollen Musik wie auf Facey). Oder ein Video nach Art der YouTube-Projekte, wo sich Menschen jahrelang täglich das Gesicht fotografieren und daraus dann ein chronologisches Daumenkino des äußeren Erscheinungsbildes mit Akustikgitarrenuntermalung bauen, um es für Hunderttausende Views zu uppen. – Ein Daumenkino jeder einzelnen Defäkation, also mich würd’s interessieren!

Logo müsste Rate My Poo dann irgendwo eine riesige Zensureinrichtung aufbauen, um sicherzustellen, dass nicht mit Plastikkacke oder Tierexkrementen beschissen wird. Und dass nicht irgendwelche Leute die Seite mit sonstigen nichthumankotalen Ekelhaftivitäten fluten. Aber naja, wo musst du heutzutage nicht regulieren. (Worüber Online-News-Portale haufenweise Artikel schreiben könnten, worüber dann Medienjournalismusportale Artikel schreiben könnten, dass hier vollends aus Scheiße Geld gemacht werde undsoweiter)

Kloschüsseln mit Kameras und Postfunktion, kein Thema. Natürlich keine Tiefspüler, wie sie heute fast überall schon rumstehen und die Ausscheidung gleich im Wasser verbergen, sondern Plateauspüler wie früher, wo das Dejekt erstmal liegenbleibt und, je nach Ernährungsgewohnheiten, noch ordentlich die Toilette vollstinken kann. Für die, die schon eine Schüssel haben und nicht wechseln wollen, halt eine Deckenkamera direkt überm Loch. Aber zu lange sollte man mit der Umrüstung auf Plateau auch nicht warten, denn die Algorithmen erkennen die Schüsselart freilich und spülen Tiefspülerpostings immer weniger und weniger in die Newsfeeds. (Worüber wiederum Berge an interessanten Artikeln geschrieben werden könnten.)

Also: Wenn es in meiner Bubble jemanden gibt, die_der coden kann, mail me! Ich würde mich um den anderen Mist kümmern und schon mal Carsten Maschmeyer ins Boot holen.