Johann Rosenmüller, Barockkomponist und mutmaßlicher Knabenvergewaltiger

BR Klassik spielt im sonntäglichen »Tafel-Confect« am Mittag Musik des Componirers Komponisten Johann Rosenmüller (1619–1684). Der Moderator informiert einleitend, bevor Rosenmüller die Stelle des angesehenen Leipziger Thomaskantors hätte einnehmen können, hätte er sich nach Italien »abgesetzt«, denn es waren »unappetitliche Gerüchte« aufgetaucht: Rosenmüller hätte mutmaßlich »mit mehr als 20 Chorknaben das sodomitische Knabenschänden getrieben«. Der Moderator weiter: »Zurück ließ er entrüstete Eltern, verstörte Kinder, eine machtlose Obrigkeit«. Vergewaltigte Knaben im Jahre 2019 des Herrn noch als »verstört« zu bezeichnen, was für eine schamlose Beschönigung. Und die arme Obrigkeit, die, so steht zu vermuten, froh gewesen sein dürfte, dass Rosenmüller mit seiner Flucht größere klerikale Unannehmlichkeiten von Leipzig ferngehalten hat, als »machtlos« zu adeln, te absolvo!

Nach dem Stück faselt der Moderator noch, es sei kaum glaublich oder wie, dass ein Kinderschänder solch schöne Musik hervorgebracht habe. Aber mei, was soll’s, wir ergötzen uns zum Mittagessen freilich dennoch daran, wollen aber natürlich nicht unterlassen, auf die »unappetitlichen« Vorgänge hinzuweisen! Schließlich haben wir im Internetz wie im Feuilleton der FAZ/SZ von den ungustiösen Liederlichkeiten um #metoo gelesen.

Meine Güte, was für eine widerliche und verlogene Ekelveranstaltung die sich als solche verkaufende Hochkultur bisweilen ist, es ist zum Cotzen. Als wäre die fortwährend bemüht verhüllte, integrale Kotigkeit der Kultur etwas Neues. Schönen Sonn- bzw. Tag des Herrn!

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