»Neuere empirisch-kognitionspsychologische Untersuchungen […] beschreiben die Lektüre narrativer Texte als einen dynamischen kognitiven Prozess, der sowohl von Textsignalen (bottom-up) als auch von Inferenzen aus dem Langzeitgedächtnis des Lesers (top-down) gesteuert wird«¹. Diese Beschreibung der Top-Wissenschaft empirische Kognitionspsychologie trifft allerdings beispielsweise dann schon nicht mehr zu, ja wird gar in ihr crasses Gegenteil verkehrt, wenn Leser*innen auf dem Rücken liegen.
¹ Martínez, Matías/Scheffel, Michael: Einführung in die Erzähltheorie, 11., überarb. und aktual. Auflage, München 2019, S. 138