Ich habe etwas Unorthodoxes getan. Ein Bild wollte ich aufhängen. Es ist ein Unikat auf kartonartig dickem Papier (hat das einen Namen?), stammt von der Künstlerin C. L. L. und war gerollt aufbewahrt worden.
Und ich sag’s jetzt einfach, was ich Unorthodoxes getan habe, um es glatt zu kriegen, weil dann ist es raus, und gesehen hat es eh niemand, die*der mich dafür zu verurteilen Autorität besäße, und auf diesem Blog ist es so gut verborgen wie Gebeichtetes im Beichtstuhl: Ich habe das Bild entrollt und – es tut mir nicht mal leid – es über Nacht – verurteilt mich doch! – UNTER – ich habe halt keinen die Werke der Kunst vergötzenden Kunstbegriff – EINEN – meine Güte, wer wollte sich im Jahre 2022 über so etwas überhaupt aufregen – TEPPICH GELEGT!
Richtig: In dem Zimmer, in dem es hängen soll, liegt ein Hochflorteppich von, ich glaube, 80×150 cm. Der ist mit so Befestigungsstreifen aus Gummi am Boden fixiert. An einer Längsseite löste ich diese Streifen vorsichtig, lupfte den Teppich etwas an und ließ das entrollte Kunstwerk unter dem Teppich verschwinden. Dann drückte ich die Befestigungsstreifen wieder an. Fertig. Zu meiner ›Verteidigung‹: Ich bin nicht noch extra auf dem Teppich herumgestiegen oder so, sondern habe ganz auf die plattglättende Wirkung des Teppichs vertraut. Am Morgen holte ich den Teppich wieder hervor, und voilà: war das Bild glatt. UND UNBESCHADET!
heidegger interveniert, oder:
das bild, der teppich und die kehre
etwas unter den teppich kehren, (war das bild dem teppich zugekehrt), etwas verborgen halten, über nacht
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