An Universitätsbibliotheken werden Fernleihkopien nach wie vor ausgedruckt per Post verschickt statt als Scan via E-Mail (was wohl irgend einem Urheberrechtsschmarren geschuldet sein dürfte). Würzburgs deutsches Detail an diesem bräsigen Anachronismus: Eine Stunde nachdem ich eine Benachrichtigungs-E-Mail über das Eintreffen einer Fernleihkopie erhalten habe, stehe ich, von der Mensa her zufällig vorbeikommend, am Schalter der UB und bitte um die Kopie. Der Mitarbeiter schaut im Regal nach, kann aber nichts finden. Nach seiner Frage, wann ich die E-Mail denn bekommen hätte, verabschiedet er sich kurz für einen Ausflug von zweifelhaften Erfolgsaussichten hinter die Kulissen, kommt, die Kopie in der Hand wedelnd, wieder hervor und jodelt mir beim Überreichen kumpelhaft bierbäckig entgegen: »Die Kollegin meinte, eigentlich erst zwei Tage nach Eintreffen …«
Und tatsächlich, während der Wartezeit habe ich es in der Mitte der Benachrichtigungs-E-Mail gelesen – I shit you not, dass da steht: »Die Abholung der Papierkopie ist fruehestens 2 Werktage nach Erhalt dieser Email am Schalter der Leihstelle moeglich«.
Ich meine, ernsthaft, dann schickt mir halt auch einen Benachrichtigungs- P a p i e r b r i e f , nach dessen Erhalt könnte ich dann auch wirklich gleich zum Schalter latschen und die Kopie abholen, und müsste nicht erst extra zwei Tage auf den E-Mail-Erhalt draufrechnen, um doch noch bangen zu müssen, weil die Abholung ja »fruehestens« dann möglich sei.
(Abhilfe böte ein kostenpflichtiger Dokumentenlieferservice, der aber, haha, an meiner Fakultät nicht verfügbar ist.)
Ich beneide dich um euer effizientes System! Ich habe vor einigen Tagen diese Information erhalten: „die von Ihnen bestellte Kopie ist eingetroffen und wird in den nächsten Tagen für Sie bereit gelegt.“ und rätsle nun, wann ich wohl meine Kopien abholen darf. Bekomme ich noch eine Mail, wenn es soweit ist?
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Ich glaube nicht!
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