Das folgende Listicle kursiert auf Social Media, für meine treue Käser Leserschaft fülle ich es hier aus nebst Anmerkungen:
1. First concert: Black Label Society (Rock im Park, 2002). Als Bub von 15 Jahren, der auf System of a Down wartete, hauten mich die Double-Bass-Drums von den Socken.
2. Last concert: [irgendwas im Jahre 2020, seit Beginn der Pandemie war ich auf keinem mehr]
3. Worst concert: Uncle Acid and the Deadbeats (München, 2018). Das schlechteste Publikum, das ich je erleben musste. Obwohl UAadD stellenweise durchaus tanzbaren Doom Metal spielen (»Hätten die Beatles Doom gemacht, hättem sie so geklungen?«), standen alle nur stiernackig festgewurzelt da und verschränkten die Arme. Ihren Smash Hit »Mt. Abraxas« verbriet die Band an vierter Stelle, die Playlist geriet zum faden Brei, der Vocoder-Gesang von Uncle Acid nervte live, obwohl er das auf Platte nicht tut. Irgendwelche Unterhaltungsanstalten machte bühnenseits niemand. Irgendwann ging ich ganz nach hinten und trank ein Bier nach dem anderen und hoffte, dass es bald vorbei sei.
4. Loudest concert: Godspeed You! Black Emperor (München, 2015). Spätestens, seit sie auf dem Promozettel zu Luciferian Towers »No export to Israel« stehen hatten, habe ich die Band nicht mehr angehört. Auch wenn sie mir bei dem Auftritt mit einem Song, der später auf diesem Album veröffentlicht wurde, eines meiner schönsten Konzerterlebnisse beschert haben.
5. Best concert: Mastodon (München, 2014). Den Opener »Tread Lightly« hatte ich am Bierstand noch geweissagt – was nicht schwer war, weil’s der Opener der damals aktuellen CD war –, und er klang dann auch, wie erwartet, als drösche ein 40-Tonner mit 110 km/h von hinten durchs Backdrop. Die Setlist war von vorne bis hinten super und dramaturgisch gekonnt kuratiert (?). Dass sie »The Last Baron« nicht gespielt haben, verzeihe ich ihnen nie. Wie auch, dass sie es bei keinem der anderen Auftritte, bei denen ich zugegen war, taten.
6. Seen the most: Mastodon oder Graveyard (Schweden) oder sogar Kadavar.
7. Most surprising: Claus Caraut a.k.a. Lukas Münich bot bei einem Auftritt in einer Fürther Kneipe auf meinen Zuruf hin Roland Kaisers »Santa Maria« aus dem Stegreif dar, und zwar mit Strophen.
8. Happy I got to see: Die Nürnberger Instrumental-Progressive-Metal-Band Pygmalion, die sich mittlerweile bedauerlicherweise aufgelöst hat. Das Musikmagazin Visions hatte ihre selbstbetitelte EP zum Demo des Monats gekürt und das Album »Supersymmetry« sehr wohlwollend besprochen. So tolle, mitreißende Metalsongs ganz ohne Gesang habe ich sonst noch nirgends gehört. Die beiden CDs sind Kunstwerke. Aber kaum ist was Kunst, ist’s dem Publikum schon zu fad.
9. Wish I could have seen: Queen oder Walther von der Vogelweide.