19.05.2022, kurz nach 6:30 Uhr | Im DLF echauffiert sich der Pfarrer der katholischen Morgenandacht über Steingärten, er achtet sogar ira sancta Gabionen gering und geißelt statt ihrer diese gabionenartigen Zäune mit bedruckten Sichtschutzplanen, auf denen weder Jungvögel fliegen lernen noch unter denen Igel schlummern könnten. Das Schlussgebet lautet, zum andachtseinleitenden Paradiesmotiv rundend, Nino-de-Angelo(!)-zitierend ca.: »Und wenn junge Menschen einst nicht mehr wissen, was es heißt, in der Natur zu sein – dann sind wir wirklich jenseits von Eden.« Ein berückend-erquickender Schwall, wie ihn die herrlichste Frühbrause nicht vermöchte.
Radio
Freitag/Samstag
Die Werbestimme im Privatradio sagte »Framstag« und meinte, wie sich herausstellt, das Tagespaar Freitag/Samstag, und für die Reklameindustrie wäre es schon gut, ginge die Welt doch früher unter als später, weil ihr jetzt schon kaum mehr und nur mit Gewalt was einzufallen vermag.
GENDER-ALARM !!! (2)
22.08.2021, 10:51 Uhr | In dem altkatholischen Gottesdienst, der gerade vom Deutschlandfunk übertragen wird, hat der Pfarrer bei der Predigt GEGENDERT
– nach der Erdbebenkatastrophe in Haiti seien viele »Helfer_innen« am Werk! So soll uns die Gendergagasprache also auch über die Kirchentür »aufgezwungen« (F. Merz) werden! Armin Laschets Vertrauter Nathanael Liminski (CDU NRW) holt bereits den Exorzismuskoffer.
Zur Stunde ist noch nicht klar, ob der Apostat Gendergaga-Gap, Gendergaga-Binnenmajuskel, Gendergaga-Schrägstrich oder gar den Gendergaga-Star verwendet hat. Update, sobald das haeretische Predigtmanuskript vorliegt. Die binnenverbale Sprechpause war aber besonders lang! VADE RETRO SATANAS!
GENDER-ALARM !!! (1)
10.08.2022 | In der Deutschlandfunk-Morgenandacht heute früh hat die Kölnerin Vera Krause von der Katholischen Kirche GEGENDERT
– die Bibel sei von »Autor*innen« geschrieben worden! So soll uns die Gendergagasprache also »aufgezwungen« (F. Merz) werden! Armin Laschets Vertrauter Nathanael Liminski (CDU NRW) ordert bereits Holz.
* Zur Stunde ist noch nicht klar, ob sie Gendergaga-Gap, Gendergaga-Binnenmajuskel, Gendergaga-Schrägstrich oder gar den Gendergaga-Star verwendet. Update, sobald das Transkript vorliegt.
Missstand!
Missstand: Auf Klassikradiosendern wird zuviel gelabert.
Außer Nachrichten und Titelansagen sollte dort außerhalb der Stücke niemand etwas ins Mikrofon sprechen dürfen.
Anders ausgedrückt: Wenn die nicht alle bald ihr Maul halten, beschwere ich mich beim Intendanten, dem Herrn Joachim Knuth (NDR), und drohe mit dauerhafter Abwanderung nach Spotify. »Das schwöre ich euch.«
Was »NDR Kultur« sich oft leistet, es ist ja nicht auszuhalten und anzuhören. Jazz und Tango und was nicht alles auch soll ebenfalls woanders laufen. Der ›Alternative‹ »Klassik Radio« mit ihrer noch dazu Werbung kann von mir aus die Sendelizenz entzogen werden und sie kann aus dem Äther verschwinden.
»Marktplatz – das Verbrauchermagazin des Deutschlandfunks«
Deutschlandfunk sendete am 25.03.2021 um 10:08 Uhr die Sendung Marktplatz – das Verbrauchermagazin des Deutschlandfunks.
Thema: »Wischtücher, Reinigungsmittel, Roboter – Frühjahrsputz mit System und Spaß«.
»Gesprächsgäste:
Kerstin Effers, Verbraucherzentrale NRW, Düsseldorf
Reiner Metzger, Stiftung Warentest, Berlin
Bernd Glassl, Industrieverband Körperpflege Waschmittel, Frankfurt
Jens Lönneker, Rheingold Salon, Köln
Am Mikrofon: Susanne Kuhlmann«.
Und das alles – Moderation, Expert*innen, Anrufer*innen – so sturheil und bierernst und ohne jede Scham, als hätte es Heino Jaegers Fragen Sie Dr. Jaeger (1976)* nie gegeben. Was für ein Wahnsinn!
Einer beispielsweise ruft beim Dlf-Marktplatz an und gibt Folgendes durch: Bücher- und sonstige Regale könne man absaugen, indem man über die Saugdüse einen Nylonstrumpf ziehe; so würde der Staub eingesaugt, nicht aber etwaige Kleinteile. Sein altes Transistorradio, auf dem oben Knöpfe fehlten, fege er mit einem alten Rasierpinsel ab, damit ginge der Staub und alles gut weg. Und wer es kennt: Bei der Autoinnenraumreinigung kommt man neben dem Gaspedal immer schlecht hin – dafür nehme man einfach eine alte Zahnbürste, damit geht es kinderleicht!
Die Moderatorin bedankt sich für die Tipps und fragt in die Expertenrunde, ob jemand etwas hinzuzufügen hätte. Zwei Sekunden Stille. Einer sagt dann, der Anrufer habe ja praktisch schon alles gesagt.
Damit wäre alles gesagt.
(* Vgl. z.B. Heino Jaeger: »Passkontrolle« (YouTube))
Faszination Cineasmus
Deutschlandfunk-Interview mit einem Autoren letzte Woche: »Sie sind ja auch Cineast …«
Autor: »Ja, also, ob ich Cineast bin, weiß ich gar nicht, aber ich kuck schon gerne Filme.«
Max Goldt monierte einmal die schlechte Angewohnheit von Journalist*innen, Leute, die halt an irgendwas Interesse haben, zu fragen: »Aha, was f a s z i n i e r t sie denn an …?«
Heute, 20 Uhr, Radio Z: »Guten Morgen Nürnberg«
Lukas Münich hat drei Wochen lang keine Folge der Flo-Kerschner-Show verpasst, um uns heute um 20 Uhr ein möglichst authentisches Morningshowfeeling zu verpassen. Also schaltet ein, damit der Schmerz für etwas gut war.
Ich bin auch dabei, als Telefongast Hu-bert Ai-wan-ger.
Hier schonmal ein kleiner Vorgeschmack: https://m.soundcloud.com/camillo-rota/guten-morgen-nurnberg
Mein erstes Hörspiel
Für Eisenbart und Meisendraht las ich meinen Dialog »Krust und Schübel« ein, und die machten dieses kurze Ding hier draus (Audio ganz unten): http://autoren.eisenbartmeisendraht.de/andreas-lugauer-krust-und-schuebel/. Enjoy yourselves!
Johann Rosenmüller, Barockkomponist und mutmaßlicher Knabenvergewaltiger
BR Klassik spielt im sonntäglichen »Tafel-Confect« am Mittag Musik des Componirers Komponisten Johann Rosenmüller (1619–1684). Der Moderator informiert einleitend, bevor Rosenmüller die Stelle des angesehenen Leipziger Thomaskantors hätte einnehmen können, hätte er sich nach Italien »abgesetzt«, denn es waren »unappetitliche Gerüchte« aufgetaucht: Rosenmüller hätte mutmaßlich »mit mehr als 20 Chorknaben das sodomitische Knabenschänden getrieben«. Der Moderator weiter: »Zurück ließ er entrüstete Eltern, verstörte Kinder, eine machtlose Obrigkeit«. Vergewaltigte Knaben im Jahre 2019 des Herrn noch als »verstört« zu bezeichnen, was für eine schamlose Beschönigung. Und die arme Obrigkeit, die, so steht zu vermuten, froh gewesen sein dürfte, dass Rosenmüller mit seiner Flucht größere klerikale Unannehmlichkeiten von Leipzig ferngehalten hat, als »machtlos« zu adeln, te absolvo!
Nach dem Stück faselt der Moderator noch, es sei kaum glaublich oder wie, dass ein Kinderschänder solch schöne Musik hervorgebracht habe. Aber mei, was soll’s, wir ergötzen uns zum Mittagessen freilich dennoch daran, wollen aber natürlich nicht unterlassen, auf die »unappetitlichen« Vorgänge hinzuweisen! Schließlich haben wir im Internetz wie im Feuilleton der FAZ/SZ von den ungustiösen Liederlichkeiten um #metoo gelesen.
Meine Güte, was für eine widerliche und verlogene Ekelveranstaltung die sich als solche verkaufende Hochkultur bisweilen ist, es ist zum Cotzen. Als wäre die fortwährend bemüht verhüllte, integrale Kotigkeit der Kultur etwas Neues. Schönen Sonn- bzw. Tag des Herrn!