Margaret Thatcher kann ich nicht imitieren, Gillian Anderson gelingt das in The Crown allerdings auch nur parodistisch. Was ich aber kann, ist Gillian Andersons Thatcher-»Imitation« imitieren:
Serie
Parkkralle

»Dad, fahren wir nächstes Jahr wieder nach New York 😃« (Lisa Simpson)
Elon Musks Volksfest

»Air Show? Buzz-cut Alabamians spewing colored smoke from their whiz jets to the strains of ›Rock You Like a Hurricane‹? What kind of country-fried rube is still impressed by that?« (Sideshow Bob)
(YouTube)
The silent »…, übernehmen Sie!«
Wenn bei Star Trek jemand einen Posten auf der Brücke verlässt – wegen Brotzeit, Schichtende, Anschiss im Ready Room von Cpt. Janeway, oder weil was Besseres und/oder Spannenderes zu tun ist –, kommt sofort jemand und übernimmt. Und zwar ohne, dass expressis verbis ein Befehl zu erfolgen hätte.
Geschähe Gleiches doch auch, wenn ich mal vom Schreibtisch aufstehe und ein Päuschen einlege. Damit, dass eine Ersatzperson die ganze Zeit wartend im Eckchen stehen müsste, würde ich mit der Zeit schon umzugehen lernen.
Auswirkungen, Konsequenzen; Verzweigungen
149 Folgen Star Trek: Voyager habe ich bislang gesehen und Captain Kathryn Janeway hat noch kein einziges Mal »ramifications« (Cpt. Jean-Luc Picard, alle 15 Minuten) gesagt. Hoffentlich hält sie durch.
Baldige Digitalministerin Katharina Giphey?
Nach dem Boxen
Doof fand ich Boxen erst, als ich mit 13 und 14 Jahren die erstausgestrahlten ersten beiden Staffeln von South Park aufgenommen habe. Die liefen kindgerecht samstags im RTL-Nachtprogramm. Übertrug RTL an solchen Abenden Boxveranstaltungen, wurden die Sendetermine der Serie extrem unzuverlässig; weit schlimmer, als wäre sie unmittelbar nach Wetten, dass…?! ausgestrahlt worden. Bis die endlich mal zu Potte kamen, sich die Fressen zu polieren und anschließend im Ring voller Krimineller und Halbweltler sich auf den Schultern tragen zu lassen!
Programmieren und am nächsten Morgen ansehen war also nicht. Eine Taste für manuelles Aufnehmen hatte der Videorekorder nur am Gerät selbst, nicht auf der immerhin gut achtzigtastigen Fernbedienung. Um während des Aufnehmens die Werbung rauszuschneiden, stob ich bei Reklamebeginn vom Sofa auf den Teppich, drückte die vergleichsweise saukleine Aufnahmetaste, die auch noch schützend eingefasst war, und wartete, bis ich die Aufnahmetaste wieder drücken konnte.
Im Anschluss schaute ich vielleicht noch einen Erotik- oder gar einen Sexfilm auf Kabel 1 oder Vox. (Siehe den Text »Blue Velvet – Verbotene Blicke«.) Nach welchen Kriterien der Programmanzeiger Fernsehwoche zwischen Erotik- und Sexfilm unterschied, ich weiß es bis heute nicht.
Im montäglichen Schulsport wollte ich mich einmal an den Allercoolsten der Klasse ankumpeln. Er, ein early adopter, hatte bereits oben inselartig blondierte Haare, mit Gel aufgestellt, und mit 14 sogar schon die erste Alkoholvergiftung hinter sich sowie gewiss Geschlechtsverkehr am laufenden Band! Ich frug ihn also nach einer besonders coolen und besprechenswerten South-Park-Episode ganz angespannt, ob er sie am Wochenende auch gesehen hätte. Was er uninteressiert beschied mit: »Ach, ich hab die alle schon auf DVD …«, und sich anderen zuwendete. Was ihn in meinem Ansehen nur noch mehr steigen ließ, weil WAHNSINN, ein DVD-PLAYER! Wahrscheinlich auch Premiere und früher einen elektrisch betriebenen Bulldog zum Draufsitzen und durch den ein Dreiviertel Fußballfeld großen Garten Fahren und ein Tastentelefon, um auf Kabel 1 bei Hugo mitspielen zu können.
Als Hugo einmal auf dem Stadtplatz meiner niederbayerischen Heimatstadt gastierte, durfte ich nicht hin, weil ich irgend einen Mist gebaut hatte. Oder weil »morgen ist Schule, da fahren wir doch nicht um 19 Uhr in die Stadt zu so einem Zeug!«, ich weiß es nicht mehr genau.
Chester J. Lampwick und das Gold
Buffy vs. Bibi Blocksberg: Wer covert wen?
Stüssy; Niederbayern
In meiner Jugend wollte ich Teil der Skatekultur sein. Skateboard fahren konnte ich nicht. Riefe Eric »Do a Kickflip!« Koston mir zu: »Do an Ollie!«, ich könnte heute noch nur verschämt weglachen. Aber Stunt Skates, auch genannt Aggressive Skates, also solche zum Grinden, hatte ich und ›stand‹ in der Alte-Leute-Dorfsiedlung auf von Vater zusammengedengelten Rails und Curbs auch den einen oder anderen Trick. Die etwa drei Jahre, die ich das machte, gingen gänzlich ohne Verletzung rum, obwohl ich die Skates derart läppisch locker schnürte, dass es »schnürte« heißen müsste und ich ohne Senkelöffnen raus- und reinsteigen konnte; weil ich wollte mich so gut es ging reinlegen können aufm Rail.
Im Straubinger Skateshop »77 Sunset Strip«, genannt Seventyseven, bewunderte ich in den Auslagen all die coolen Skateboard- und Klamottenmarken. Carhartt und Vans und Adio und wie sie nicht alle hießen. Und Stüssy.
Jetzt, 20 Jahre später, schauen Freundin und ich gerade Season 3 der Serie Fargo, worin einige wichtige Figuren den Nachnamen Stussy tragen. Ausgesprochen: [stassi]. Und es dämmert mir: Lag ich all die Jahre falsch mit der zumindest mental so getätigten Skateboardmarken-Aussprache [stüssi]? Ja. Indes die englische Wikipedia und das restliche Internet entgegen der Fargo-Aussprache sagen, es werde [stuːsi], also in etwa STOO-see ausgesprochen. Jedenfalls nicht [stüssi].
Mit 11, 12, 13, 14 Jahren aber wusste ich noch nicht um die im Englischen phonetisch bedeutungslosen Röck Döts wie in Motörhead, Mötley Crüe oder Queensrÿche. Und sagte eben, wie alle Normalen: [moutörhäd], [mötlai crü] und Queensrÿche kannte ich noch gar nicht. Woher auch.
»Die Bravo gabs bei uns am Dorf nicht«, antwortete der stellv. bayerische Ministerpräsident und ebenfalls in Niederbayern aufgewachsene Hubert Aiwanger kürzlich dem stalinistisch-genozidalen Sozenbengel Kevin Kühnert auf Twitter (zum Thread). »Wir waren sozusagen bewahrt von all dem, was Sie in Ihrer Jugend in Berlin aushalten mussten.« Woraufhin Kühnert, der ein bewunderns- wie beneidenswertes Twittergame fährt, das bekannte Söderfoto vorm FJS-Jugendzimmerposter postete mit dem Kommentar: »Bitter! Sie hatten also nie einen Bravo-Starschnitt an der Wand… 😥« Was den gesunden Volkskörper Aiwanger veranlasste zur Antwort: »Nein. Keine beklebten oder beschmierten Wände. Geweißelt.« Weil’s beim Hubert schon innen im Kinderzimmer aussehen und zugehen musste wie später im repressiv durchkonformierten Dorferscheinungsbild.
(Offenlegung: Die Bravo gab’s bei »uns« »am Dorf« schon, und zwar beim Loibl-Bäcker an der Hauptstraße sehrschräg gegenüber der Pfarrkirche, aber da standen solche interessant-aufklärerischen Dinge halt auch nicht drin.)
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